Donnerstag, 5. April 2018

Bossman - Vi Keeland

Preis: € 9,99 [D]
Verlag: Goldmann
Seiten: 385
Format: Ebook
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 20.11.2017


Reese, jung, hübsch, ehrgeizig, durchlebt gerade das schlimmste Date ihres Lebens, als sie ihn zum ersten Mal sieht: Chase Parker. Immer wieder wandert ihr Blick zu dem unglaublich attraktiven Mann am anderen Ende des Restaurants. Plötzlich steht dieser auf, setzt sich an Reeses Tisch und tut so, als wären sie alte Freunde. Chase Parker rettet nicht nur ihren Abend, sondern bringt sie auch völlig durcheinander. Und als sie einige Wochen später ihren Traumjob anfängt, ist der CEO der Firma kein anderer als der Unbekannte aus dem Restaurant, den sie nicht vergessen konnte ...


Ich bin in den meisten Fällen kein Fan von Gesichtern auf Covern, daher ist es ganz gut, dass hierbei nur die untere Hälfte des Gesichts zu sehen ist. Was sieht man ansonsten? Ein Schwarz-Weiß-Bild eines schlanken Mannes in Hemd und Anzugshose. Das Pink des Titels und der runde Aufdruck stechen somit stark hervor.


Normalerweise bin ich kein großer Fan von solchen Erotikbüchern. Ab und an ist das mal ganz nett, aber wirklichen Tiefgang gibt es dabei nicht. Daher hat es mich im Vorfeld sehr überrascht, dass diese "Dirty Office Romance" von vielen so hochgelobt wurde. Man solle sich nicht vom Cover abschrecken lassen, es wäre so toll und überhaupt nicht flach. Davon wollte ich mich natürlich selbst überzeugen und erstand das Ebook direkt zusammen mit dem Hörbuch.

Anfangs versuchte ich zunächst das Hörbuch zu hören, aber irgendwie wurde ich nicht warm damit. Das Tempo ist zu langsam und nimmt einfach keine Fahrt auf. Daher habe ich mich aufs Lesen konzentriert. Ich wäre ansonsten wirklich eingeschlafen.

Reese als Person gefiel mir von Anfang an gut. Ich konnte mich in sie hinein versetzen und fand die ersten Szenen mit ihr lustig und unterhaltsam. Chase kam wie ein Macho rüber, aber immerhin rettet er sie mit seinen verrückten Geschichte vor dem langweiligsten Date der Weltgeschichte. Natürlich wusste ich bereits aus der Inhaltsangabe, dass er der CEO der Firma ist, bei der er ihr ein Vorstellungsgespräch organisiert. Irgendwie müssen die beiden ja in einer gemeinsamen Firma landen, sonst wäre es keine "Dirty Office" Geschichte.

Chase verkünstelt sich im Lauf des Buches sehr in seiner tragischen Vergangenheit. Nur nach und nach kommt ans Licht, was er mit sich herumträgt. Diese Vorgeschichte sehen vermutlich viele als den Tiefgang der Story an. Mich konnte es jedoch nicht überzeugen. Von der Idee her nachvollziehbar und lebensverändernd, aber diese Gefühle kamen einfach nicht bei mir an.

Mich hat er schon nach kurzer Zeit einfach nur genervt. Klar, selbstbewusste Männer sind anziehend. Aber auf Machos stehe ich nicht, sorry. Was die Autorin als "Flirtmodus" zwischen den beiden bezeichnet sind in Realität einfache und platte Anmachsprüche. So offensichtlich und sexuell, dass es nur noch langweilig ist. Kein Knistern in der Luft. Schade.

Eine Dirty Office Romance spielt sich nach meinem Verständnis außerdem meistens im Büro ab. Versteckspiele und geheime Treffen in der Besenkammer etc., das hätte ich mir unter dem Begriff vorgestellt. Tatsächlich spielen sich nur wenige Szenen im Büro ab, da Reese lange Zeit darauf besteht professionell zu sein und Privates von der Arbeit zu trennen. Daher stimme ich dieser Titulierung überhaupt nicht zu.

Irgendwie kamen mir natürlich auch immer wieder Vergleiche mit "Shades of Grey" in den Kopf. Er, der tragische Selfmade-Millionär, sexuell äußerst aktiv und natürlich über alle Maßen attraktiv. In dem Genre muss sich vermutlich jeder Roman damit konfrontieren. Aber muss es immer ein Adonis sein? Ich finde das langsam ermüdend.


Am Schreibstil kann ich nichts aussetzen. Er war flüssig zu lesen und recht einfach gehalten.


Ich hatte gewisse Erwartungen an dieses Buch, welche es nicht erfüllen konnte. Die Protagonisten haben mich nicht überzeugt und ich habe mich an vielen Stellen gelangweilt. Der versprochene Tiefgang war nicht vorhanden und insgesamt war es flach. Für die grundsätzlich nette Idee und den guten Schreibstil vergebe ich zwei Sterne.


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Klappentext und Bild von www.randomhouse.de

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