Verlag: Knaur TB
Seiten: 368
Format: Taschenbuch
Reihe: Band 1/3
Erscheinungsdatum: 01.09.2020
Als Ärztin nach Norwegen ans Meer – dieser Traum ist alles, was Annik nach dem Unfalltod ihres Mannes von ihrer großen Liebe geblieben ist. In dem beschaulichen Städtchen Lillehamn wagt sie mit ihrem kleinen Sohn Theo einen Neuanfang.
Zwischen tiefen Wäldern, der rauen See und einem endlos wirkenden Himmel wird Anniks Schmerz mit jedem Tag ein wenig erträglicher.
Wäre da nur nicht Krister Solberg, ihr wortkarger Boss. Annik ist sich sicher, dass der attraktive Chirurg sie nicht leiden kann. Doch unberührt lässt er sie nicht.
Krister allerdings hat seine ganz eigenen Gründe, der neuen Ärztin in seiner Praxis zunächst aus dem Weg zu gehen. Nur langsam finden die beiden zueinander. Aber was ist mit Kristers gefährlichem Geheimnis? Und kann Annik ihr Herz noch einmal einem Mann öffnen?
Das Cover zielt voll ab auf alle Fans von Redwood Love und trifft damit bei mir voll ins Schwarze. Das rot gestrichene Holz mit dem Titel und die darum herum angeordneten Fotos aus Norwegen haben mich sofort in eine romantische Stimmung versetzt. Ein kleines Schmuckstückchen!
Annik zieht zusammen mit ihrem Sohn Theo nach Norwegen. Als Ärztin hat sie eine Anstellung in einer Familienpraxis gefunden und trifft dort auf den schweigsamen, aber ebenso gut aussehenden Krister, der ihr als ihr Chef die eiskalte Schulter zeigt. Doch schon bald gibt es mächtig Krister-Knister und die Funken sprühen geradezu.
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde auf Instagram gelesen und fand den Austausch mit den anderen Mädels sehr unterhaltsam und aufschlussreich. Es ist doch immer wieder interessant, wie unterschiedlich man als Leser die Dinge interpretiert und empfindet.
Der Einstieg ins Buch fiel mir leicht, auch wenn die Parallelen zu Redwood Love natürlich enorm sind. Nicht nur handelt es sich um Ärzte (in diesem Fall allerdings für Menschen), sondern Anniks Sohn spricht auch nicht und Krister stottert. Besonders diese Kombination stieß mir zunächst etwas auf. Allerdings streut die Autorin auch noch weitere Andeutungen ein, die ein paar Fragezeichen aufkommen ließen. In der Leserunde hatten wir direkt den richtigen Riecher in welche Richtung sich das Buch entwickelt und was hinter den Motiven der Personen steckt.
Das Buch hat mich immer wieder zum Lachen, aber auch mal zum Weinen gebracht. Wenn ihr bei der Szene mit der Haarbürste seid, wisst ihr was ich meine. Da stahl sich ein Tränchen aus meinem Auge. So schön! Lachen musste ich besonders bei den Selbstgesprächen und Gedanken der Protagonisten. Zu herrlich. Ich glaube, das kann wirklich jeder nachvollziehen.
Annik war mir von Anfang an sympathisch. Allerdings empfand ich andere Charaktere des Buches als deutlich interessanter als sie. Zum Glück ist dies ein Reihenauftakt, sodass wir noch einiges mehr erfahren können. Auf jeden Fall legt Annik im Laufe des Buches immer mehr kindisches Verhalten an den Tag. Sie sagt zwar selbst über sich, dass sie eine Erwachsene ist und daher souverän reagiert, doch ihr Verhalten straft sie Lügen. Das war unter anderem ein Punkt, den die Mädels aus der Leserunde stark differenziert gesehen haben. Manche fanden ihr Verhalten absolut nachvollziehbar, für die anderen war es überzogen.
Krister war ehrlich gesagt nicht mein Fall. Mal wieder ein männlicher Protagonist, der todessexy und superschlau ist. Er könnte richtig Karriere machen, aber bleibt lieber in seiner Familienpraxis. Dann natürlich noch das Stottern, das erst wieder anfängt als Annik auftaucht. Und sein Hobby? Natürlich genauso extrem.
Apropos überzogen: in diesem Buch reihen sich wirklich die Extreme aneinander. Von den Situationen, über die Gefühle, hin zu den Beschreibungen und Charakteristiken der Personen. Davon war ich schnell gesättigt und es war zu viel. Allerdings lasse ich in diesem Punkt auch durchaus mit mir reden. Immerhin lesen wir solche Bücher um der Wirklichkeit zu entfliehen und ein paar wundervolle Stunden zu verbringen. Und da können von mir aus auch alle Kerle Eightpacks haben.
Enttäuscht war ich leider vom Ende des Buches. Ich möchte euch nicht spoilern, aber so viel sei gesagt: es hinterließ einen faden Beigeschmack. Nachdem sich der obligatorische Höhepunkt der Spannung sehr in die Länge gezogen hat, empfand ich die Auflösung nicht als gut. Ich habe mir irgendwann sogar ein ganz anderes Ende gewünscht.
Die Beschreibungen der norwegischen Umgebung habe ich dagegen geliebt. Sie vermittelten ein unglaublich heimeliges Gefühl. Leider verlieren sich diese Beschreibungen recht schnell und die Personen befinden sich immer wieder an den gleichen Schauplätzen, auf welche nicht näher eingegangen wird. Mehr Beschreibungen hätte ich mir auf jeden Fall gewünscht, da es das Feeling stark unterstützt. So hätte der Roman, bis auf die bunten Häuser, überall spielen können, wo es Meer und Berge gibt.
Ich muss noch kurz betonen, dass das hier Meckern auf hohem Niveau ist. Die Geschichte als solche hat mir gut gefallen und den Schreibstil der Autorin fand ich toll. Außerdem ist das Buch bei mir sogar als signiertes Exemplar eingezogen. Sollte es dieses Angebot auch für die kommenden Bücher geben, werde ich sie mir ebenfalls signiert bestellen.
Ein schöner Auftakt einer Reihe, bei dem aber noch viel Luft nach oben ist. Generell mag ich die Geschichte, ich hoffe allerdings, dass die weiteren Bände stärker sein werden. Ich habe das Buch gerne gelesen und vergebe daher drei Sterne.
Klappentext und Bild von www.droemer-knaur.de
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