Samstag, 7. März 2020

Aquila - Ursula Poznanski

Preis: € 16,95 [D]
Verlag: Loewe
Seiten: 432
Format: Taschenbuch mit Klappenbroschur
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 14.08.2017


Ohne Erinnerung an die letzten zwei Tage streift die Studentin Nika durch Siena. Sie vermisst ihr Handy, ihre Schlüssel und ihren Pass. Mitbewohnerin Jennifer ist ebenfalls verschwunden. Dafür steckt in Nikas Hosentasche ein Zettel mit mysteriösen Botschaften und Anweisungen.

Das Blut ist nicht deines.
Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist.
Halte dich fern von Adler und Einhorn ...

Welchen Sinn soll das ergeben? Und was, zum Teufel, ist geschehen zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen?


Das Cover des Buches hat mich von Anfang an fasziniert. Digital sieht das Buch schon toll aus, doch in echt ist es umwerfend. Die Prägungen, Folien, der Glanz und das gesamte Erscheinungsbild stechen aus der Masse heraus. Dabei ist es mystisch und aufgrund der gelben Farbe auch etwas aggressiv. Schwarz-Gelb ist von Natur aus eine Warnkombination (siehe Wespen etc.).


Ich habe bereits die Lesung der Autorin auf Lovelybooks verfolgt und fand das Thema auf Anhieb interessant. Eigentlich bin ich überhaupt kein Leser von Krimis oder Thrillern. Daher bin ich sehr lange um dieses Buch herumgeschlichen. Selbst im Buchladen habe ich es stehen gelassen, obwohl es mir von der Aufmachung her total gefällt. Was schlussendlich die Kaufentscheidung beeinflusst hat war vermutlich die Neugierde nach der Lesung und dass das Buch ein Jugendbuch ist. Ich habe gehofft, dass es hierbei zwar schon sehr spannend wird, aber nicht zu heftig, dass ich nicht mehr schlafen kann. Danach stand das Buch allerdings erst einmal über zwei Jahre in meinem Regal, bevor ich dazu gegriffen habe.

Der Einstieg ins Buch ließ zunächst Hoffnung aufkommen. Auch wenn mir der Schreibstil etwas komisch vorkam, so war es inhaltlich interessant. Die Hinweise auf dem Zettel, die Nika an sich selbst notiert hatte, sind kryptisch und haben meine Neugierde geweckt. Allerdings werden diese Hinweise so oft wiederholt, dass es mir irgendwann ganz schön auf die Nerven ging.

Nach etwa einem Drittel des Buches war ich leider nur noch gelangweilt. Das soll ein Thriller sein? Na klar, ich hatte mir das Buch in der Hoffnung gekauft, dass es nicht zu aufwühlend wird - aber etwas Spannung hätte ich dann doch schon gerne gehabt. Es gab in meinen Augen in dem gesamten Buch nur eine (leicht) gruselige Stelle. Ansonsten hat mich keine Szene mitgerissen.
Nika tappt durch die Dunkelheit - und ich bin gelangweilt. Nika ertrinkt fast - und ich bin nur von der Unlogik dieser Szene genervt.

Insgesamt ist die Protagonistin Nika leider nicht die hellste Kerze am Baum. Nach der Häfte des Buches bemerkt sie Folgendes:
"Langsam dämmerte Nika ein möglicher Grund für ihr Verhalten. Sie war nicht alleine gewesen. Sie hatte nur heimlich fotografieren und schreiben können, und sie musste Angst gehabt haben, dabei erwischt zu werden."
Ach, sag bloß? Warum verschlüsselt man wohl Nachrichten? Damit sie jeder verstehen kann? Das hat mich echt geärgert. Sowieso verhält sie sich in den meisten Sitationen einfach nur dumm, anders kann ich es nicht beschreiben. Absolut gegen jede vernünftige Logik! Das Buch besteht eigentlich nur aus einer Ansammlung von dummen Entscheidungen.

Leider konnte mich auch keine der anderen Personen überzeugen. Und das Ende des Buches schon 3x nicht, da es total unrealistisch ist. Und da ist noch ein Punkt, der extrem stört. Für mich lebt Thriller davon, dass ich mich in die Situation hineinversetzen kann und sie real erscheint. Mir müssen sich die Haare aufstellen und der Puls beschleunigen. Man muss mitfiebern und voll dabei sein. Das hatte ich bei diesem Roman nicht einmal im Ansatz. Und auch bei einem Buch ab 14 Jahren kann es aufregende Stellen geben. Da hat jeder Fernsehkrimi mehr Spannung.

Am meisten hat mich neben der Dummheit der Protagonistin tatsächlich der Schreibstil gestört. Alles wirkte unpersönlich und eher wie ein Tatsachenbericht. Als würde man die Fakten einer Akte vorlesen. Nervenkitzel ist anders. Ich bin der Überzeugung, dass die ich-Perspektive in diesem Fall besser gewesen wäre.


Nene, dieses Buch war leider nichts für mich. So große Hoffnungen, doch ich habe mich tatsächlich nur hindurch gequält. Schade. Trotzdem werde ich der Autorin noch eine Chance geben und demnächst Erebos von ihr lesen. Doch für dieses Buch kann ich leider nur einen Stern vergeben. Bis dato ist es für mich der Flop des Jahres.


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Klappentext und Bild von www.loewe-verlag.de

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