Montag, 3. Februar 2020

Cassardim - Jenseits der goldenen Brücke - Julia Dippel

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 13,99 [D]
Verlag: Planet!
Seiten: 528
Format: Ebook
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 17.10.2019


Amaia ist gerade sechzehn geworden – zum achten Mal. Warum ihre Familie so langsam altert und warum sie keinem ihrer fünf Geschwister ähnelt, möchte Amaia unbedingt herausfinden, aber ihre Eltern tun alles, um dieses Familiengeheimnis zu wahren – ständige Umzüge, strenge Regeln und Gedankenkontrolle inklusive. Amaia sieht ihre Chance gekommen, als ihre älteren Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen: den geheimnisvollen wie gefährlichen Noár, der ebenso wenig menschlich ist wie sie. Doch dann wird Amaias Familie angegriffen und plötzlich ist Noár ihre letzte Hoffnung: Er verlässt mit ihnen die Menschenwelt und bringt sie nach Cassardim, ins Reich der Toten, wo Amaia zwischen Intrigen, Armeen, lebendig gewordenen Landschaften, unwirklichen Kreaturen und mächtigen Fürstenhäusern endlich ihre Antworten findet – und ihr Herz verliert.


Ich muss ehrlich sein. Als erstes fällt bei einem Buch das Cover ins Auge. Und das finde ich leider ganz furchtbar. Als ich es gesehen habe, fiel es bei mir sofort unten durch. Die Farben sehen matschig-einheitlich aus und besonders die junge Frau ist total gruselig. Sie sieht aus wie eine auferstandene Wasserleiche mit etwas besserem Teint. Die Linienführung des Kleides passt nicht und die gesamte Haltung erscheint irgendwie verdreht. Die Ausrichtung des Mädchens ist nicht ganz klar, sie könnte auch den Kopf wie eine Eule nach hinten verdreht haben. Und dann steht sie auch noch in diesem komischen Rahmen. Also nein, das Cover ist wirklich leider eines der schlechtesten, die ich lange gesehen habe. Auch das war ein Grund, warum ich das Buch nicht als Print haben wollte und ich lange damit gezögert habe, ob ich das Buch lesen möchte oder nicht. Erst durch die vielen, vielen Lobeshymnen habe ich mir ein Herz gefasst und es angefragt.

Inhaltlich geht es um Amaia, die in einer scheinbar übernatürlichen Familie aufwächst. Sie altern wesentlich langsamer als normale Menschen und müssen daher auch immer wieder umziehen um nicht aufzufallen. Doch das reicht nicht: gruselige Chaostentakeln greifen sie an, sie können anderen Personen ihren Willen aufzwingen und Monster gibt es natürlich auch noch.

Der Einstieg ins Buch zog sich etwas. Ich fragte mich, wann die Geschichte endlich Fahrt aufnehmen würde. Doch zum Glück hielt ich durch, denn irgendwann macht es Klick und die Handlung kam ins rollen. Die Flucht von Amaia und ihren Geschwistern ins Reich Cassardim erinnerte mich ein wenig an die Reise in Herr der Ringe, ich weiß auch nicht wieso. Das war einfach ein Gefühl. In meinen Augen zog sie sich auch zu sehr. Ich hätte lieber mehr Zeit am Hof verbracht und noch mehr dort erlebt.

Alle Charaktere blieben im gesamten Buch recht eindimensional für mich. Ich konnte zu keinem eine richtige Verbindung aufbauen. Besonders die Liebesgeschichte rund um Amaia wirkte in meinen Augen sehr gewollt und gestellt. Sie hatte ihre schönen Momente, aber sie berührten mich nicht.

Die Geschichte ist gut durchdacht, aber vielleicht auch etwas zu sehr geplant. Mir war immer klar, was als nächstes passieren würde. Daher fehlte mir der Überraschungsmoment oder der große Plottwist, den ich bei Romanen dieser Art eigentlich erwarten würde.

Gut gefallen haben mir die unglaubliche Kreativität, mit der die Autorin sich ihre Unterwelt erdacht hat. Allerdings hatte ich, ebenso wie bei Izara, irgendwie das Problem, dass ich das Geschehen nicht vor meinem inneren Auge sehen konnte. Ihr kennt das sicher, dass bei richtig guten Büchern ein Film in eurem Kopf abläuft. Das fehlte mir hier. Nach Izara wollte ich der Autorin noch einmal eine Chance geben, gerade wegen ihrer wundervollen Kreativität, doch leider hat mich die Geschichte nicht so mitgerissen, wie ich es mir gewünscht habe.

Beim Ebook findet man die Charakerauflistung und Erläuterung zu den verschiedenen Völkern etc. erst am Ende, wenn man das Buch bereits ausgelesen hat. Schade, dass ich die vorher nicht entdeckt habe, sie hätte mir in manchen Situationen sicher geholfen.


Ein solider Roman, der sich gut lesen ließ. Leider bliebt er weit hinter meinen Erwartungen zurück. Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und vergebe daher zwei Sterne.

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Klappentext und Bild von www.thienemann-esslinger.de

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