Freitag, 30. November 2018

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1) - Marie Rutkoski

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 13,99 [D]
Verlag: Carlsen
Seiten: 368
Format: Ebook
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Reihe: Band 1/3
Erscheinungsdatum: 28.09.2018


Als Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria hat die siebzehnjährige Kestrel nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Aber Kestrel hat fürs Kämpfen wenig übrig; für sie ist die Musik das kostbarste Gut. Einem plötzlichen Impuls folgend ersteigert sie den Sklaven Arin, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert. Schon bald muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie sollte. Doch er hat ein Geheimnis – und der Preis, den sie schließlich für ihn zahlt, wird ihr Herz sein …


Der scharfe Dolch zusammen mit den blutroten Rosenblättern und dem roten Band auf grauem Grund ist echt ein Hingucker. Mir gefällt sowohl die grafische Gestaltung, als auch die Schriftart extrem gut. Die Bilder, die ich vom Hardcover gesehen habe, sahen auch sehr viel versprechend aus.


Kestrel ist gerade mal 17, doch an sie werden schon die höchsten Ansprüche gestellt. Sie ist die Tochter des wichtigsten Generals und muss sich in Kürze entscheiden: geht sie zur Armee oder heiratet sie?
Beides sind nicht gerade frohe Aussichten, ihrer Meinung nach. Taktisch hat sie zwar einiges auf dem Kasten, doch Kämpfen ist nicht ihre Stärke. Viel lieber spielt sie Klavier. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie auf dem Sklavenmarkt einen Sklaven kauft, der besonders gut singen können soll. Und mit diesem Tag verändert sich ihr Schicksal.

Der Schreibstil war flüssig und gut lesbar. Die Passagen werden aus der Sicht von Kestrel und Arin (dem Sklaven) geschrieben. Recht schnell wird jedem Leser klar, dass mehr hinter Arin steckt, als am Anfang zu erkennen ist.
Das "große" Geheimnis, sowie seinen Plan, hatte ich jedoch schon recht früh genau so vorhergesehen. Mich konnte die Autorin leider mit der Handlung nicht überraschen.
Insgesamt war es so, dass mich das Buch nicht gefesselt hat. Große Teile behandeln das gesellschaftliche Leben von Kestrel. Grundsätzlich ist dies ein guter Gedanke, aber es war einfach zu viel des Guten.
Nachdem die Hälfte des Buches geschafft war, verflog die zweite Hälfte wie im Fluge. Das letzte Drittel hat mir wieder ganz gut gefallen. Endlich kam ein kleines bisschen Spannung auf, doch nie so viel, dass ich gefesselt wurde. 

Die Geschichte und die Hintergrundstory haben so viel Potential! Leider nutzt die Autorin dies im ersten Band nicht richtig aus. Ich habe den Tiefgang vermisst. Alles bleibt oberflächlich. Gerade die politischen Elemente hätten (für meinen Geschmack) noch weiter ausgearbeitet werden können. Aber damit habe ich vermutlich zu hohe Ansprüche an ein Jugendbuch.

Die beiden Protagonisten Kestrel und Arin waren mir nicht unsympathisch, aber richtig gut fand ich sie auch nicht. Besonders Kestrel erschien mir oft unnahbar. So konnte ich mich als Leser leider nicht mit ihr identifizieren. Sie wirkt oft kalt und berechnend. Es gibt zwar ein paar Elemente (Liebe zu einer Freundin und zu ihrem Kindermädchen), die sie menschlicher wirken lassen sollten, doch irgendwie kam das nicht bei mir an.
Arin fand ich dagegen schon besser, er ist definitiv vielschichtiger und interessanter.

Das Ende des Buches hat mich, wie gesagt, nicht überrascht. Ein großartiger Cliffhanger blieb mir auch erspart. Die beiden Folgebände werde ich vermutlich nicht mehr lesen, da werde ich zuerst die Rezensionen abwarten.


Ein Jugendbuch ohne Tiefgang, dafür mit interessanten Ideen und Gesellschaftsentwürfen. Gerade das Thema Sklaverei kann zum Nachdenken anregen und polarisiert. Das Buch hat mich unterhalten, aber nicht gefesselt. Daher vergebe ich drei Sterne.


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Klappentext und Bild von www.carlsen.de

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