Donnerstag, 19. Juli 2018

Palace of Silk - Die Verräterin - C. E. Bernard

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 14,00 [D]
Verlag: Penhaligon
Seiten: 448
Format: Paperback mit Klappenbroschur
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: Band 2
Erscheinungsdatum: 29.05.2018
 

Die mutige Rea, zuerst Leibwächterin am englischen Königshof, dann heimliche Geliebte des Kronprinzen Robin, ist nach Paris geflüchtet. Dort erhofft sie sich ein neues Leben – insbesondere die Freiheit, andere Menschen ohne Strafe berühren zu dürfen. Denn in Frankreich leben gefürchtete Magdalenen wie Rea ihre Fähigkeiten offen aus. Doch als Ninon, Reas engste Vertraute und Schwester des Roi, ihre Freundin an den Königshof ruft, holt Rea der Fluch ihrer Vergangenheit ein: Niemand Geringeres als Prinz Robin erwartet sie – doch nicht, weil er Rea zurückgewinnen will, sondern weil er um Ninons Hand anhält. Welches Spiel spielt Robin? Und welches Geheimnis verbirgt die unnahbare Madame Hiver, die den französischen König in ihrer Hand hält?


Der Anfang des Buches ist (leider) recht ruhig. Nach dem bombastischen ersten Band der Reihe fiel ich beim Lesen in ein Loch und die Handlung nahm einfach keine Fahrt auf. Selbst der neue Schauplatz in Paris konnte es nicht interessanter machen. Sehr schade!

Insgesamt waren die ersten 2/3 des Buches schon fast uninteressant. Es konnte mich nicht fesseln und ich habe über einen Monat gebraucht um bis ins letzte Drittel zu kommen. Immer wieder habe ich angesetzt und das Buch nach wenigen Seiten wieder weggelegt. Erst das letzte Drittel gefiel mir dann wieder gut und ich las es locker flockig in zwei Tagen aus.
Oft habe ich bei Trilogien das Gefühl, dass der zweite Band sich irgendwie zieht. Bei diesem ist dies ganz besonders der Fall. Ich musste wirklich Durchhaltevermögen an den Tag legen!

Die Personen haben mir leider nicht gefallen. Mit Rea bin ich in diesem Band auch nicht warm geworden. Ihr ewiges Hin und Her mit dem Prinzen ging mir gehörig auf den Sack.
Die Ménage à trois der drei Herren war nicht überzeugend und dann taucht auch noch Reas Bruder komplett ab. Und sie macht nicht wirklich was dagegen. Also scheint das Band der Geschwister wohl nicht so stark zu sein wie sie es gerne hätten.
Mr. Galahad ist auch nicht wiederzuerkennen. Er dümpelt so vor sich hin und man kann ihn schon nicht mehr als Nebencharakter bezeichnen, sondern eher als Randnotiz. Da hätte auch eine x-beliebige Wache vor den Zimmern des Prinzen stehen können. 
Richtig enttäuscht hat mich jedoch mein Lieblingscharakter aus Band 1: Ninon d’Orléans. All die Dinge, die ich an ihr liebte, haben sich ins Gegenteil verkehrt. Sie hat für mich bei Band 1 die Seele ins Buch gebracht. Das fehlte hier leider. Und die paar Brocken, die die Autorin gegen Ende des Buches dem Leser noch zu wirft können das Ruder nicht mehr herumreißen.

Was mir besonders aufgefallen ist: Rea liest oft Gedanken und ihr wird zum Beispiel von jemandem übersetzt, da ihr Französisch nicht so gut ist. Die Autorin führt dann sowohl den französischen, als auch den deutschen Text auf. Somit entsteht eine künstliche Verlängerung des Textes, die nicht notwendig gewesen wäre. Ich habe irgendwann die französischen Textpassagen schlichtweg komplett überlesen. Vielleicht wollte sie damit etwas von dem Flair ins Vokabular einbringen, das hat bei mir jedoch nicht funktioniert.

Wenigstens ist dieses Mal die Kreatur nicht so oft vorgekommen. Sie taucht zwar immer wieder auf, doch sie störte mich nicht mehr so extrem wie zuvor. Aber der rote Faden zieht sich durch: gute Ansätze, auf die die Autorin hätte aufbauen können, wurden größtenteils fallengelassen und nicht weiter behandelt. Schade!

Vielleicht muss ich diesen Band auch einfach noch einmal lesen. Mit dem jetzigen Wissen, das man am Ende erhalten hat. Denn das letzte Drittel war wieder richtig gut! Das Ende macht Lust auf den finalen Band. Hoffentlich wird sich dieser wieder mehr an dem Ersten orientieren.


Mit diesem Buch habe ich mich leider sehr schwer getan. Es konnte lange nicht an das Niveau des Ersten heranreichen und ist auch keine würdige Fortsetzung. Mir blutet das Herz, aber ich kann leider nur zwei Sterne vergeben. Und diese hat sich das letzte Drittel des Buches verdient. Dafür freue ich mich jetzt wieder auf den abschließenden Band und drücke ganz fest die Daumen.


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Klappentext und Bild von www.randomhouse.de