Mittwoch, 6. Dezember 2017

Mein Herz ist eine Insel - Anne Sanders

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 11,99 [D]
Verlag: Blanvalet
Seiten: 384
Format: Ebook
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 27.03.2017


Isla Grant ging es schon mal besser. Ohne Wohnung und ohne Job bleibt ihr keine andere Wahl, als nach Hause zurückzukehren, nach Bailevar, eine winzige Insel an der rauen Westküste Schottlands. Und das, obwohl sie kaum Kontakt zu ihrer Familie hat. Als sie auch noch ausgerechnet ihre Jugendliebe Finn wiedertrifft, sind alle unliebsamen Erinnerungen zurück. Ihr einziger Lichtblick ist die alte Dame Shona, die wie keine andere Geschichten erzählt, besonders gern die Legende von der verschwundenen Insel. Doch schon bald erkennt Isla, welch tragisches Geheimnis Shona zu verbergen versucht. Und auch ihre eigene Vergangenheit holt Isla unaufhaltsam ein …


Ein sommerlich-maritimes Cover, so wie ich mir die perfekte Ferienlocation vorstelle. Die typisch in Blau und Weiß gehaltene Einrichtung versetzt mich beim Anblick des Covers direkt an den Strand. Aber um ehrlich zu sein, nicht wirklich nach Schottland. Es sieht eher aus wie Borkum oder Sylt.
Trotzdem finde ich die gesamte Gestaltung sehr stimmig und wunderschön. Der Schriftzug des Titels hebt sich toll vor dem Bild ab und fällt sofort auf.


Ich habe dieses Buch im Rahmen der Hello Sunshine-Kampagne von Blanvalet als Ebook erhalten und habe mich riesig darüber gefreut.

In dieser Geschichte geht es primär um Isla Grant. Sie stammt von der winzigen schottischen Insel Bailevar und kehrt nach vielen Jahren der Abwesenheit wieder dorthin zurück, nachdem ihre langjährige Beziehung gescheitert ist. Dort angekommen muss sie sich nicht nur mit ihrer Familie herumschlagen, sondern muss sich auch noch gegen Verkupplungsversuchen wehren und sich praktisch mit der gesamten Gemeinde auseinandersetzen.

Direkt auf den ersten Seiten wird der Ort Oban genannt. Das hat mein Herz sofort höher schlagen lassen, da es mich an meine Abschlussfahrt nach Schottland erinnerte, während der ich unter anderem diesen schönen Küstenort besucht habe. Ich hatte somit direkt einen Bezug zum Buch.

Es geht jedoch nicht nur um Isla, sondern es werden drei Liebesgeschichte erzählt: Isla und die Männer, die Geschichte ihrer Eltern und die Sage um Eilean O Shean. Und wie es nun mal auf so einer kleinen Insel ist, werden auch einige andere Familiengeschichten angerissen. Trotzdem sind diese drei Beziehungen diejenigen, um die sich die Handlungen hauptsächlich drehen.

Die Stimmung des Romans ist eher nachdenklich. Der Leser wird immer wieder mit den negativen Gedanken von Isla konfrontiert. Schöne Ereignisse, die einen zum Lächeln bringen, gibt es eher selten. Für mich ist das kein Problem, da ich mich an vielen Stellen sehr gut in Isla hinein versetzen konnte. Für manche könnte es aber zu düster sein, besonders wenn sie einen leichten Sommerroman erwarten. Man sollte jedoch auch beachten, dass Schottland und seine Bewohner sehr eigen sein können. Mit der grummeligen, aber eigentlich herzlichen Art kommen manche vielleicht nicht klar und empfinden den Roman daher als zu melancholisch.

Die Autorin schafft es mit viel Gefühl die Eindrücke einer kleinen Insel zu vermitteln und all ihrer Bewohner. Jeder kennt jeden und alles ist ein kleines Dorf. Mir gefiel es auch sehr gut, dass manche Kapitel aus der Sicht einer anderen Person als Isla geschildert wurden. Am Anfang des Kapitels steht dann immer der Name desjenigen, aus dessen Sicht das Kapitel erzählt wird. 

Isla als Person war nachvollziehbar, aber nicht immer war ich mit ihr auf einer Wellenlänge. Oft wollte ich sie schütteln und ihr gut zureden, wenn sie mal wieder sturköpfig durch die Gegend lief und genau das tat, was ihr normaler Menschenverstand ihr abraten würde.
Am liebsten mochte ich Shona, die älteste Einwohnerin der Insel und für mich das wahre "Herz der Insel". Sie hat sich sofort einen Platz in meinem Leserherzen gesichert. Aber auch einige andere Personen konnten mich überzeugen. Es gibt so viele verschiedene Charaktere, sodass jeder sich ein wenig bei einem davon widererkennen kann.

Die Geschichte entwickelt sich langsam und gemächlich. Der Schreibstil der Autorin hat mich begeistert. Locker und luftig! Das hat das oftmals ernste Thema und die gedrückte Stimmung der Protagonistin aufgehellt. Das Buch lässt sich ganz leicht von vorne bis hinten in einem Rutsch durchlesen. Besonders, als auch noch in die romantisch-chaotische Geschichte leichte Krimi Elemente einflossen wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Auf der so gut behüteten Insel, wo nie etwas passiert, geschehen plötzlich Straftaten. Einbruch, Überfall!
Trotzdem war das Buch auch recht vorhersehbar für mich und bot kaum Überraschungen. Wenn ich mich zurück erinnere hat mich nur eine Sache wirklich überrascht, alles andere hatte ich vorher beim Lesen schon erahnt.


Für mich ist das Buch kein klassischer Sommerroman. Man kann es auf jeden Fall zu jeder Jahreszeit lesen. Nach dem Cover hatte ich ein Buch zum Wohlfühlen und Entspannen erwartet. Dies trifft jedoch leider nicht zu. Es ist auf eine andere Art und Weise gut, bringt jedoch jede Menge Melancholie mit. Die geschickte Verflechtung der verschiedenen Liebesgeschichten hat mich überzeugt und ich vergeben vier Sterne für Isla.


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Klappentext und Bild von www.randomhouse.de

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