Donnerstag, 3. Juni 2021

365 Tage - Dieser Tag - Blanka Lipińska

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar

Preis: € 12,90 [D]
Verlag: Blanvalet
Seiten: 480
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: Erwachsenenlektüre
Reihe: Band 2/3
Erscheinungsdatum: 19.04.2021


Lauras neues Leben auf Sizilien ähnelt einem Märchen: eine glamouröse Hochzeit, ein Ehemann, der ihr jeden Wunsch erfüllt, eine herrliche Villa am Meer und Luxus, wie Laura ihn zuvor niemals kannte. Alles könnte perfekt sein, wenn ihr Ehemann nicht ausgerechnet Don Massimo Torricelli wäre – Oberhaupt eines mächtigen Mafia-Clans. Die Ehefrau des gefährlichsten Mannes Siziliens zu sein, hat Konsequenzen, wie Laura sehr bald feststellen muss. Denn Massimo hat viele Feinde, die vor nichts zurückschrecken, und seine größte Schwachstelle ist Laura …


Band 2 einer Geschichte, die die Leserschaft spaltet. Trotzdem war ich interessiert und wollte wissen, wie es mit Massimo und Laura weitergeht. Am Ende des ersten Buches wissen wir, dass Laura schwanger ist und die beiden heiraten wollen. Das wird nun schnellstmöglich umgesetzt, stilecht in einer kleinen Kirche voller Mafia-Angehörigen. 

Als mentale Unterstützung hat Laura ihre beste Freundin an ihrer Seite: Olga. Die übernimmt Lauras Rolle der Dauerbetrunkenen, denn tatsächlich lässt Laura die Finger vom Alkohol. Wenn man ihren vorherigen Konsum betrachtet, ist das schon eine ordentliche Leistung. 
Doch der Entzug bessert ihre Laune nicht gerade. Sie kompensiert den fehlenden Rausch durch viele eheliche Bettaktivitäten und massig Zickereien und Streitereien. Insgesamt steigert sich ihre Persönlichkeit immer weiter. Sie ist ein verwöhntes, ichbezogenes, oberflächliches Partygirl mit Sexsucht, für die ein voller Schrank mir Designerklamotten wichtiger ist als die Treue zu ihrem Ehemann. Denn im letzten Teil des Buches wird sie natürlich mal wieder entführt und findet den "netten", tätowierten Surferboy gar nicht so uninteressant. Wer da noch von einer großen Liebe zwischen Massimo und Laura spricht, den verstehe ich nicht.

Ich war ehrlich neugierig zu erfahren, was die Autorin aus der Geschichte machen würde. Den mehr als simplen Schreibstil kannte ich ja, doch es war für mich auf den ersten 50 Seiten wieder eine massive Umstellung. Den Schreibstil kann man mit einem simplen Kinderbuch vergleichen. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, doch in dem Genre, beziehungsweise der angepeilten Zielgruppe, gewöhnungsbedürftig. Der große Vorteil davon ist jedoch, dass es sich extrem flüssig und leicht lesen lässt.

Die Story schwächelt leider massiv. Inhaltlich konnte mich das Buch nicht überzeugen. Deutlich mehr als die Hälfte des Buches geht es um Sex, was natürlich zu erwarten ist. Die restliche Zeit verbringt Laura mit ihrer besten Freundin und bringt Massimo auf die Palme. Sie hat ihre Aggressionen nicht im Griff und schiebt alles auf die Schwangerschaft. Die ganze Zeit wird die Liebe zwischen den beiden als so tief und allumfassend geschildert, doch kaum ist sie bei einem anderen Kerl, werden ihre Knie weich. Das Stockholmsyndrom greift bei ihr, egal wer sie entführt. Interessant wäre es, wenn sie mal von einer selbstbewussten Frau entführt würde. Na, wäre das kein Stoff für den vierten Band? Die Autorin will doch die vielen verschiedenen Seiten der Liebe normalisieren. 

--- Achtung! Spoiler zum Ende von Band 2! ---
Besonders das Ende ist ein Cliffhanger vom Feinsten. Wer sich die Inhaltsangabe des dritten Buches anschaut, der weiß, was am Ende des Buches passiert ist: Laura wird angeschossen und Massimo muss sich entscheiden, wen er retten wird. Sie, oder das Kind. 
Ich wage nun mal ein Experiment. Ich sage grob die Handlung des letzten Bandes voraus. Massimo rettet natürlich Laura, sonst gäbe es den dritten Band überhaupt nicht mehr. Sie ist daraufhin so verletzt, weil sie das Kind verloren hat / Massimo es getötet hat, dass sie sich emotional von Massimo distanziert. Viel Drama später wird sie sich in die Arme von Marcelo flüchten und eine Beziehung zu ihm aufbauen. 
--- Spoiler Ende ---

Nicht abstreiten lässt sich, dass das Buch auf gewisse Weise unterhaltsam ist. Ich vergleiche es für mich mit der "After"-Reihe. Ich habe die Charaktere und ihre Entscheidungen gehasst, doch ich konnte auch nicht aufhören zu lesen. Man will die Personen schütteln und fragt sich, wie sie sich nur so verhalten können. Aber auch das darf fiktive Literatur sein: den Leser zum Kopfschütteln bringen und ihn vor Augen führen, dass man selbst zum Glück nicht so doof ist wie die Protagonisten. 


Auch wenn Band 2 schwächer ist als Band 1, so will ich den letzten Band immer noch lesen - einfach um zu erfahren, ob meine Vorahnungen richtig sind. Ich vergebe zwei Sterne.

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Klappentext und Bild von www.penguinrandomhouse.de

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