Verlag: Königskinder
Seiten: 256
Format: Hardcover
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 05.10.2017
Fast 18 Jahre hat Judy Abbott im Waisenhaus gelebt. Wegen ihrer literarischen Begabung wird sie nun von einem geheimnisvollen Wohltäter aufs College geschickt. Der Mann möchte namenlos bleiben, Judy soll ihm aber jeden Monat einen Brief über ihre Fortschritte schreiben. Voller Begeisterung stürzt sich Judy in dieses unbekannte Leben. Mehr als einmal im Monat schreibt sie „Mr Smith“, denn sie hat ja sonst niemanden auf der Welt, mit dem sie ihre Erlebnisse teilen kann. Briefe voller Witz, über Hüte und Literatur, über neue Freundschaften und immer öfter auch über den sympathischen Jervis Pendleton.
Was für ein kleines Büchlein! Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber das Format ist deutlich kleiner als die regulären Hardcover. Natürlich muss ich gestehen, dass ich noch kein Buch aus dem Königskinder Verlag in Händen hielt, aber als ich es auspackte fiel mir das als erstes auf. Beim Lesen selbst gefiel mir die Größe dann sogar besser als ich dachte. Es könnten definitiv mehr Bücher so prouziert werden!
Sehr schön ist, dass der Schutzumschlaf so traumhaft gestaltet ist und der Einband darunter ebenfalls einfarbig gehalten ist mit weißen Rosen darauf. Der Buchrücken erinnert mich sehr an die klassischen Bücher von damals, so wie sie bei meinen Großeltern im Regal stehen. Das passt also auch sehr gut, da der Originaltext bereits 1912 das erste Mal erschienen ist.
Die ersten elf Seiten der Geschichte werden aus der Sicht des allwissenden Erzählers geschildert. Danach folgen lauter Briefe von Jerusha an ihren Gönner Mr. John Smith. Denn Jerusha ist ein Weisenkind, welches von ihm an die Universität geschickt wird, ansonsten aber will er für sie anonym bleiben. Seine einzige Bedinung für ihre Förderung: sie muss ihm jeden Monat einen Brief schreiben mit ihren Fortschritten.
Schon mit der Anrede des ersten Briefes hat mir die Protagonistin ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Sie ist ein kluges und aufmüpfiges Mädchen. Direkt eine Seite weiter konnte ich herzhaft lachen. Sie nimmt wahrlich kein Blatt vor den Mund. Wer die ersten Briefe mag, wird den Rest des Buches lieben. Ein bisschen erinnert sie mich auch wieder an Anne von Green Gables.
Interessant finde ich auch, dass sich Jerusha selbst einen Spitznamen verpasst (Judy) und sich somit klar von ihrem bisherigen Leben im Waisenhaus abgrenzt.
Der Stil der Briefe entwickelt sich mit der Zeit. Es werden im Buch mehrere Jahre abgebildet und mit stetig wachsender Bildung formuliert sie ihre Briefe auch anders. Trotzdem bleibt sie ihrem störrischen, ehrlichen und offenen Stil treu und das gefällt mir sehr gut.
Interessant finde ich auch, dass sich Jerusha selbst einen Spitznamen verpasst (Judy) und sich somit klar von ihrem bisherigen Leben im Waisenhaus abgrenzt.
Der Stil der Briefe entwickelt sich mit der Zeit. Es werden im Buch mehrere Jahre abgebildet und mit stetig wachsender Bildung formuliert sie ihre Briefe auch anders. Trotzdem bleibt sie ihrem störrischen, ehrlichen und offenen Stil treu und das gefällt mir sehr gut.
In den Briefen tauchen auch immer wieder kleine Zeichnungen auf. Ich weiß nicht ob diese auch bereits schon im Original vorhanden waren. Sie sind ganz einfach gehalten, so wie jeder sie zeichnen könnte. Dazu kommt noch, dass die Anrede, Unterschriften sowie die Datums- und Ortsangaben immer in Schreibschrift gehalten sind. Das ist ein schönes stilistisches Detail und gefällt mir sehr gut. Es verdeutlicht noch einmal die Briefform des Romans.
Einzig die sich ewig wiederholende Anmerkung, dass Judy Mr. Smith nicht kennt und ihn endlich kennenlernen möchte, hat sich in meinen Augen ein wenig gehäuft. Aber andererseits ist dies auch nur verständlich, da er für sie wie ein unbekannter Familienteil erscheint. Wer würde diese Person nicht gerne kennenlernen?
Am Ende erfahren wir zwar wer der ominöse Mr. Smith ist, doch ich hatte schon im Vorfeld eine sehr starke Vermutung, die sich dann auch bestätigte.
Ich habe das Buch von der ersten Seite an geliebt. Was bin ich froh, dass ich auf die Empfehlungen anderer Blogger gehört habe und dies mein erstes Königskind ist. Es wird nicht das Letzte bleiben! Die Fortsetzung dieses Romans namens "Lieber Feind" wird übrigens im Frühjahr 2018 erscheinen. Es steht jetzt schon auf meiner Wunschliste.
Ein kleiner Hinweis noch: der Königskinder Verlag wird in Kürze eingestellt, es kommt nur noch ein Programm raus. Ich weiß nicht, wie lange die Bücher danach noch erhältlich sind und ob sie ggf. noch nachgedruckt werden. Daher empfehle ich allen, die sich diese Variante zulegen wollen, nicht zu lange zu warten. Das war auch mein Beweggrund das Buch bereits jetzt zu kaufen und ich habe es nicht bereut.
Einen wahren Schatz habe ich hier aufgetan! Ein Briefroman der besonderen Art. Das letzte Buch aus 2017 war eins meiner absoluten Highlights des Jahres! Nur eine andere Dilogie hat mich auch so gut gefallen. Es steht ganz oben auf meinem Treppchen. Das bedeutet natürlich 5 Sterne von mir.
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Klappentext und Bild von www.carlsen.de
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